Murtenfischbärengeschichte

Habt ihr schon einmal von einem Bär gehört Oder ist es doch ein Fisch? Auf jeden Fall gibt es ihn. Den Fischbären. Er hatte eine Rückenflosse einen Bärenkopf- und sah eigentlich ganz lieblich aus.

Unser ähm Bärenfisch lebte in der Schweiz. Niemand weiss wo. Auf jeden Fall war er nicht lücklich. Er hatte keine Freunde. Niemand war ähnlich wie er. "Ich komme nicht von hier' dachte er abends meistens. Er legte sich hin und schaute in die Sterne. Das tat er ziemlich oft. Er sprach mit den Sternen. Für ihn waren sie lebendig. Hingezogen fühlte er sich zu ihnen. "Meine Heimat ist da oben", fand er. "Ich will erfahren, wer ich bin." Deshalb machte er sich eines Tages auf die Socken oder besser gesagt auf die Flossen und zog los.

Einen weiten Weg hatte er vor sich. Das war er sich bewusst. Aber irgendwo würde er jemand finden, der ihm weiterhelfen könnte, irgendwo bestimmt. So lief er und lief und lief. Gerade so schnell wie es für ihn gut war. Die Sterne zeigten ihm den Weg. Nie zeigte er sich jemandem. Er hatte Angst vor den Menschen. Deshalb lief er meistens nur nachts und schlief am Tag. Er übernachtete in Wäldern, in Feldern und abgelegenen Landstücken. Bald einmal schon, war er über die Grenze und lief tapfer weiter.

Er ass, was ihm die Natur gerade zu bieten hatte. Deshalb hatte er manchmal einen Riesenhunger. Nach einiger Zeit, die ihm wahnsinnig lange vorkam, kam er in Russland an. Als der Tag anbrach und er sich einen geeigneten Unterschlupf suchte, fand er plötzlich eine Höhle. Sofort ging er zu ihr und bbetrachtete sie. Das ideale Lager. Hier würde er einige Tage Rast machen. Vorsichtig erkundete er die Höhle. Sie war sogar ziemlich sauber und an einer Stelle war der Boden mit Gras und Blättern gepolstert. Besser könnte es nicht gehen. Erschöpft legte er sich hin.

Doch nach einigen Minuten bewegte sich plötzlich etwas. Unser Bärenfisch schreckte hoch. "Wer ist in mein Heim eingedrungen?", sagte eine hohe Stimme. "I... ich", antwortete unser Freund. Er sah nun, dass ein Stachelschwein vor ihm stand. "ich habe es nicht mit Absicht gemacht, bestimmt nicht", sagte er. Und dann erzählte er dem Stachelschwein seine ganze Geschichte. Das Stachelschwein war danach ganz nett zum Fischbären. "Nenn mich Stachi", sagte es zu ihm. Stachi erlaubte es ihm, in seiner Höhle zu schlafen.

Die beiden merkten bald, dass sie gar nicht so verschiedene Interessen haften und amüsierten sich prächtig zusammen. Ohne dass sie es gross merkten, ging eine Woche vorbei. Als unser Fischbär, Stachi gab ihm den Namen Amon, wieder weiterziehen wollte, konnten sie sich gar nicht mehr trennen. "Ich komme mit dir!", sagte Stachi. "Ein wenig Abwechslung tut mir auch gut." Und so zogen sie weiter. Ober Hügel, Wiesen, kleinere Berge und Felder.

Zusammen machte das Wandern viel mehr Spass und es ging auch viel schneller vorbei. Sie liefen und liefen, bis es nicht mehr weiterging, weil sie standen vor einer riesigen Wasserfläche. "Ah... so etwas habe ich noch nie gesehen", rief Stachi. "Ich weis was dass ist. Das ist das Meer!", meinte Amon. Doch was soIlen wir jetzt tun?", sagte Stachi besorgt, Ich kann doch nicht schwimmen." Deshalb machten sie sich auf die Suche nach einer Lösung. Amon hätte eigentlich schwimmen können, aber er wollte nicht ohne Stachi weiterziehen.

Sie liefen den Strand entlang und suchten nach einer Lösung. Nichts wollte ihnen einfallen. Die Sonne ging schon langsam unter als sie wieder zurück liefen. "Was macht ihr hier?", sagte plötzlich eine raue Stimme hinter ihnen. Die beiden schreckten hoch. In der nähe eines Felsens stand eine riesige Schildkröte. So wie es aussah, war sie schon lange auf der Welt. Aber sie sah ganz nett aus. Die beiden schütteten ihr das Herz aus und erzählten ihr die ganze Geschichte. "Interessant, wirklich interessant. Aber ich denke, ich" Sie können uns nicht helfen. Ich wusste es ja. Wir werden unser Ziel nie erreichen." Stachi war enttäuscht und liess seinen Dampf ab. Dass habe ich nicht gesagt." "Sie, sie können uns helfen?" Amon machte einen kleinen Freudensprung. Abwarten. Wir werden sehen. Ihr solltet jetzt erst einmal schlafen gehen.Es ist bereits dunkel. Übrigens, ihr könnt mich Nala nennen.

"Aufstehen, es ist Zeit." Eine raue Stimme weckte die beiden Gefährten sanft auf. Die ersten Sonnenstrahlen glitzerten wunderschön im Meer. Amon wusste zuerst nicht genau wo er war. Erst langsam kamen ihm die Erlebnisse der vergangenen Stunden wieder in den Sinn. "Uaah." Stachi gähnteWarum müssen wir so früh aufstehen?" "Wir stechen in See." Ober Nalas Mund huschte ein Lächeln. Nun waren sie schon eine Woche unterwegs. Die beiden sassen auf Nalas Panzer. Zum Glück hatte Nala am Abend vor der Abreise noch viele Esswaren und Trinkbeutel aufgetrieben, Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte ihnen ins Gesicht. Was sie am Anfang ganz lustig fanden, war nun nach so langer Zeit nicht einmal mehr halb so lustig. Auch Nala war nun ziemlich entkräftet. Sie sprachen fast nichts mehr.

Die Stunden strichen so langsam dahin, dass sie ihnen wie Tage vorkamen und Stachi wurde je länger je mehr gereizter. Ihr könnt euch vorstellen wie übermütig sie wurden, als sie weit vorne am Horizont Land entdeckten. Sie führten einen Freudetanz auf und Nala musste ihnen sagen, dass sie sich beruhigen sollen, weil sie ja sonst nicht vorwärts kam. Als sie dann an Land ankamen, war es schon dunkel. Sie machten sich nicht einmal mehr die Mühe ein Nachtlager zu suchen. Erschöpft schliefen sie im Sand direkt beim Wasser ein. Die nächsten Tage machten sie es sich gemütlich. Sie fanden ein geeignetes Plätzchen und taten fast nichts, einfach relaxen. Doch als sie sich dann langsam wieder erholt hatten, drängte sie Amon zum Weitergehen.

Er spürte, dass er nahe am Ziel war. Also brachen sie auf und wanderten wieder. Die Leute sahen hier ganz anders aus. Irgendwie ein wenig bleich und die Augen waren eher Schlitze. Sie gingen und gingen und die Tage verstrichen. Plötzlich kam Nala etwas in den Sinn. "Wir müssen zur weisen Frau. Sie wird dir den Weg zu den Sternen weisen." Und so machte sich das ungewöhnliche Trio auf den Weg. Wenn sie nicht mehr weiter wussten, mussten sie nur die anderen Tiere fragen. Sie wussten alle wo's lang ging zur weisen Frau. Endlich war es soweit. Sie standen vor der Regenbogenbrücke. Weit hinauf bis in den Himmel reichte sie. Dann verlor sie sich in den Wolken. Die Tiere begannen den mühsamen Aufstieg. Bald waren sie weit über den Feldern und verschwanden schlussendlich in den Wolken.

Ihnen tat sich eine wunderbare Welt auf. Sie standen in einer riesigen weissen Halle. Stalaktiten und Stalagmiten ragten von den Decken und Böden und glitzerten in allen Regenbogenfarben. Weit vorne in der Halle sass eine Gestalt mit einem Umhang. Die Luft war umgeben mit Düften von Räucherstäbchen und überall schwebten Nebelschwaden umher. Tretet näher' sagte eine Stimme, die den ganzen Raum ausfüllte. Sie kam von der Person in der Spitze der Halle. Ihr Gesicht konnte man nicht erkennen. Sie war in Schatten gehüllt und trotzdem ging ein Licht von ihr aus. Ihr wollt meinen Rat' Das rätselhafte Wesen wartete die Antwort gar nicht ab. Eine grosse Kraft ging von ihr aus. Ich weiss euer Problem. Die Winde haben es mir erzählt." Unsere Freunde warfen sich nervöse Blicke zu.

"Hört zu!"

In den Tiefen Japans weiter als du denkst,
lebt ein grosses Wesen,
mit Flügeln es sich lenkt.

Viele wollten's töten,
hätten's besser nicht.
Denn sie sind gestorben,
als sie mit ihm im Angesicht.

Speien tut es Feuer,
denken tut es gut,
es ist kein Ungeheuer
riesig ist sein Mut.

Wenn du es willst finden,
such am richt'gen Ort.
Dann wirst du überwinden,
die Schranke ohne Not.

Suche bei den Tannen,
die grösser als gewohnt.
Komme ohne Bammel,
und du wirst gut belohnt.
In den Tiefen Japans
weiter als du denkst,
lebt ein grosses Wesen,
mit Flügeln es sich lenkt.

Stille. Niemand sagte ein Wort. Alle waren noch ganz benommen. Die Stimme der weisen Frau hatte sich in ihrem ganzen Körper verteilt, Ein Schauder lief über Amons Rücken. "Nun geht!" Wie aus einer Starre erwacht, verbeugten sich die Tiere, sagten herzlichen Dank und verliessen die Halle. Irgendwie waren sie erleichtert, dass sie sich nicht mehr in der Halle befanden. Die Regenbogenbrücke hatten sie weit hinter sich zurückgelassen. Noch immer sah man sie glitzern. Die Wolke darüber verbreitete ein komisch helles Licht.

Sie zogen übers Land und sprachen kaum. Alle waren mit sich selber beschäftigt. Erst als es bereits später Nachmittag war, kehrten ihre Gedanken langsam wieder in den Alltag zurück. Ihre Füsse schmerzten. Trotzdem wollten sie noch nicht halt machen. Sie sangen Lieder und erzählten einander Geschichten. Ohne dass sie es merkten, veränderte sich die Landschaft. Sie war nicht mehr einfach flach, sondern wurde steinig und hügelig. Es gab hier keine grossen flachen Landstücke mehr. Immer öfter kamen sie an kleinen Wäldchen vorbei. Erst als sie kaum mehr die Kraft hatten, den einen Fuss vor den andern zu setzen, suchten sie sich ein geeignetes Plätzchen für die Nacht und bemerkten, dass sie gerade auf einem Hügel standen.

Es wurde langsam dunkel und die Sterne begannen am Himmelszelt zu leuchten. Amon, Stachi und Nala bewunderten die Landschaft. Am Horizont sahen sie einen riesigen Berg. Man könnte sagen er war überwachsen mit Tannen. Riesig waren sie. "Hier sind wir richtig." Amons Augen glänzten. Es war ein wunderschöner Abend. Der Mond war in seiner ganzen Grösse zu bewundern und legte einen silbernes Tuch über die Landschaft. Noch ein paar Minuten sassen sie da und schauten in die Weit. Ab und zu hörten sie im Gebüsch etwas rascheln, Dann kuschelten sie sich aneinander und schliefen glücklich ein. "Ich kann nicht mehr', sagte Nala und setzte sich auf einen Stein. Die Sonne schien und wollte ihnen scheinbar das Leben schwer machen. "Ich bin mir sicher, wir sind bald oben", meinte Stachi aufmunternd.

Die drei hatten sich am Morgen in der Frühe aufgemacht um den Berg zu besteigen. Doch nun wollte die Wanderung kein Ende nehmen. Immer wenn sie dachten, dass sie oben sind, erstreckte sich wieder ein Gebirgszug. So machten sie Halt für heute die etwa zehnte Pause und warteten bis sich Nala wieder erholt hafte. Sie war schon eine armes Tier. Mit ihrem Panzer hatte sie es nicht leicht. Überhaupt war es nicht einfach. Sie mussten über Steine klettern, umgefallene Tannen umgehen und kleinere Kletterpartien an Wänden über sich ergehen lassen. Als sie einfach nicht mehr konnten, machten sie es sich gemütlich, spielten noch ein wenig miteinander und hauten sich dann frühzeitig aufs Ohr.

Am nächsten Tag schafften sie es dann. Sie kamen oben auf dem Berg an. Sie standen auf einer runden Plattform. Rundherum standen riesige Tannen. Man sah ihre Spitzen nicht. Die Tannen ragten bis in die Wolken. In der Mitte der Plattform stand ein grosser Stein. "Was jetzt?", fragte Amon. Sie waren ein paar mal um den Stein gegangen und wussten nicht mehr weiter. Stachi wurde wütend: Alles umsonst. Wir haben den Berg umsonst bestiegen!" Er haute mit dem Fuss gegen den Stein. Plötzlich bebte der Berg. Der Stein in der Mitte begann zu zerbröckeln und aus den Rissen kam grelles Licht. Dann gab es einen Knall und der Stein war verschwunden. Ein Loch war an seiner Stelle. Die drei gingen sorgfältig zum Loch. Es bleibt uns nichts anderes übrig. Wir müssen in das Loch". Sie fielen und fielen. Doch sie wurden nicht schneller. In einem angenehmen Tempo fielen sie nach unten. Dann bremsten sie ab und landeten in einer unterirdischen Halle. Sie war so riesig, dass man gar nicht vom einen zum anderen Ende sah. Vor ihnen stand ein Drache. Er hatte rote Schuppen und beäugte sie aufmerksam. Die drei standen eingeschüchtert in einer Ecke und wagten es nicht einen, einzigen Mucks zu machen. "Ihr müsst doch keine Angst haben", sagte das riesige Fabelwesen.

"Du bist wohl Amon", er schaute Amon in die Augen und beäugte ihn dann von oben bis unten. "Ich werde dich zu den Sternen bringen." Er duckte sich. "Steig auf." Amon schaute Stachi und Nala an. "Danke für alles was ihr für mich getan habt." Er umarmte die beiden und stieg dann langsam auf den Rücken des Drachen. In seinen Augen bildete sich eine Träne. Der Drache begann heftig mit den Flügeln zu schlagen. Gewaltige Winde wurden erzeugt. Langsam hob der Drache ab. "Stop! Anhalten." Langsam bremste der Drache ab. "Ich will Stachi und Nala nicht verlassen. Bei ihnen bin ich zu Hause!"

Eine grosse Träne rann über Amons Gesicht. Und so kam es, dass Amon, als er den Weg zu den Sternen gefunden hatte, gar nicht mehr dorthin wollte. Die drei hatten zusammen viel erlebt und sich gegenseitig ins Herz geschlossen. Erst in der Stunde des Abschieds hafte Amon bemerkt, dass er seine Heimat schon lange gefunden hatte. Sie war bei seinen neuen und momentan einzigen Freunden Stachi und Nala. So suchten sie in Japan ein schönes Wäldchen und lebten dort zusammen ein lustiges Leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... Ende

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