Eine weite Reise von Janka Rentsch

Hallo, hier schreibt Flizz.

Im Moment liege ich gerade auf einem heissen Stein und lass mein Fell und meine Schuppen vom langen schwimmen trockne. Hinter mir ist Japan vor mir ist der grosse weite Pazifik. Vor mir liegt eine lange schöne Zeit an der Weltausstellung, hinter mir eine lange Reise, und die möchte ich euch schreiben:

Ich sass auf meinem Sofa vor meinem Computer und lass die News des Tages. Da, auf einmal sah ich eine Anonce mit der Überschrifft: Grosse Weltausstellung in Japan!!! Kommen sie, überzeugen sie sich selbst vom grossartigen Angebot! "Da muss ich hin" dachte ich und holte mir eine Weltkarte auf den Bildschirm.

Nach einem Tag packen, überlegen und vorbeiten war ich bereit, den langen Weg auf mich zu nehmen. Selbstverständlich waren alle Flüge längst ausgebucht und ich musste anders zum Ziel kommen. Ich lief zum Bahnhof (Murten) und stieg in den Zug nach Bern und anschliessend nach Zürich. Von dort im Nachtzug nach Wien. Im Speisewagen ass ich eine Kleinigkeit und schlief.

In Wien angekommen begab ich mich ins Restaurant und ass ein ausgiebieges Frühstück. Von Wien aus fuhr ich weiter über Budapest und Belgrad nach Athen. In Athen lief ich sofort zum Reisebüro und erkundigte mich ob es evt. noch einen Flug nach Japan gäbe. Die Frau am Schalter lachte mich aus und meinte da hätt ich vor drei Monaten kommen müssen. Aber vielleicht gäbe es in Alexandria noch welche.

Also kaufte ich mir ein Schifffahrtticket nach Alexandria. Weil das Schiff erst am Abend den Hafen verlies, hatte ich noch den ganzen Tag frei um mir die Stadt anzusehen. Auf der Fahrt nach Ägypten war es schön ruhig und still. Ich holte mir ein Stück Käse und Brot aus dem Rucksack und legte mich dann schlafen. Auch hier (Alexandria) gab es längst keine Flugtickets mehr. Doch der nette Herr hinter dem Schalter des Reisevermittlers sagte mir ich solls doch hinten rum versuchen und drehte mir ein Flugticket nach Los Angeles via Washington an.

So war ich, als ich das Büro verlies, glücklich und fast pleite. Der Flug war echt schlimm. Wasser geschaukel war ich mir gewöhnt, auf dem Schiff wurde noch so mancher Seekrank und ich nicht, aber fliegen! Puh, so was werde ich mir niemals mehr antun. Das Sandwitch das ich an Bord bekam ass ich nur bis zur Hälfte, dann war es mir so speiübel, dass ich den Rest übrig lies.

In Los Angeles war es schön warm und ich gönnte mir nach den Flugstrapatzen ein Bad im Meer. Während ich da so im Wasser lag kam mir die endgültige Idee. Ich musse rüber schwimmen! Also kaufte ich mir mit meinem letzten Geld einen wasserdichten Rucksack, packte all meinen Kram dort rein und schwamm los.

Ich schwamm und schwamm und als es am zweiten Tag die Morgendämmerung begann sah ich am Horizont einen Schimmer Festland. Ich freute mich dermassen, dass ich mich verschluckte und unterging. Nun schwamm ich alles an der Oberfläche bis ich an Land war. Ich suchte mir einen warmen Stein aus und lies mich darauf aufwären. Ja, und nun bin ich in Japan. Ich werde dir bald wieder schreiben, Mama.

Lieber Gruss aus Japan an dich und Papa euer Flizz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... Ende

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